Keine Gemeinnützigkeit für den E-Sport: ESBD kritisiert Ampelkoalition aufs Schärfste und appelliert an Bundestagsabgeordnete

Die Ampelkoalition hat zu ihrem Antritt vollmundig die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für den E-Sport versprochen. Trotz parteiübergreifender Zustimmung und der Verankerung im Koalitionsvertrag bleibt dieses Versprechen uneingelöst und droht zu scheitern. Hintergrund ist der heutige Beschluss der Bundesregierung zum Steuerfortentwicklungsgesetz – dem ursprünglich angedachten Trägergesetz für die Gemeinnützigkeit des E-Sports. Die Anerkennung des E-Sports wurde zum wiederholten Male nicht berücksichtigt.

“Wir haben in dieser Legislatur mehrfach von den Regierungsparteien gehört, dass die Gemeinnützigkeit für den E-Sport definitiv kommen werde, es stehe ja unmissverständlich im Koalitionsvertrag. Anstatt den vermeintlichen Konsens umzusetzen, vertröstet uns die Ampel regelmäßig. Damit muss endlich Schluss sein”, fordert ESBD-Vorstand Christopher Flato.

Die öffentliche Unterstützung für den E-Sport ist zwar deutlich erkennbar. So hat zuletzt Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) Position bezogen und sich zum Koalitionsvertrag bekannt. Auch ihr Parteifreund Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, hat sich mehrfach für die Anerkennung der Gemeinnützigkeit für den E-Sport ausgesprochen.
Flato: “Dem so oft von politischer Seite beklatschten E-Sport wird immer noch die vereinsbasierte Weiterentwicklung verwehrt. Das internationale Umfeld entwickelt sich ständig weiter und sogar im organisierten Sport mit dem IOC an der Spitze hat ein Umdenken eingesetzt. In Deutschland diskutierten wir seit Jahren über eine minimale gesetzliche Anpassung, die ja eigentlich jeder will, aber erstaunlicherweise niemand umzusetzen vermag.”

Leidtragende sind die engagierten Menschen in E-Sport-Vereinen, die sich tagein, tagaus ehrenamtlich in ihrer Freizeit für den E-Sport in Deutschland einsetzen und sich von der Politik nur noch im Stich gelassen fühlen. Es ist hinlänglich bekannt, dass diese Vereine im Sinne des Gemeinwohls verantwortungsvolle Jugendarbeit leisten und darüber hinaus Medienkompetenz, soziales Miteinander und Persönlichkeitsentwicklung fördern.

Der letzte Hoffnungsschimmer für den E-Sport sind die kommenden Beratungen zum Steuerfortentwicklungsgesetz im Deutschen Bundestag. “Wir sehen die Unterstützer des E-Sports in den Ampelfraktionen und appellieren eindringlich an sie, einen gemeinsamen Weg zu finden. Es geht hier nicht nur um den E-Sport, sondern auch um die Glaubwürdigkeit dieser Bundesregierung”, so Flato.

Seit vielen Monaten liegt von ESBD und game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. ein gemeinsamer Umsetzungsvorschlag auf dem Tisch. Der ESBD fordert Nachbesserung im parlamentarischen Verfahren und appelliert an die Abgeordneten, hier endgültig zu einer Einigung zu kommen.

Über den ESBD   
Als Verband des organisierten E-Sports ist der ESBD (eSport-Bund Deutschland e.V.) für Politik, Gesellschaft und Öffentlichkeit der zentrale Ansprechpartner für die Ausgestaltung des E-Sports in Deutschland. Im Vordergrund seines Wirkens steht dabei vor allem die rechtliche Anerkennung der E-Sportvereine als gemeinnützig, die politische Integration der E-Sport-Branche sowie der Mitaufbau bundesweiter Strukturen und Gelegenheiten zum branchenweiten Austausch.
Mit der ESBD-Akademie schafft der deutsche Spitzenverband darüber hinaus die fundierte Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung von engagierten Trainer:innen.
Gemeinsam mit den Landesverbänden in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Bayern vertritt der ESBD die Interessen von knapp 140 Organisationen im E-Sport, die insbesondere aus den Bereichen Breitensport, Leistungssport und Veranstaltungswesen kommen. Weitere Informationen: www.esportbund.de

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